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Die besten Geschichten schreibt das Leben |
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von Andreas Krützen, November 2014
Nach dem Kirchweihfest von Sankt Konrad im November 1951, baute man den Keller (bis dahin "Notkirche") zum Pfarr- und Jugendheim um. Es wurde eine Bühne eingebaut, unter der man u.a. Turnmatten und Kulissen verstauen konnte. Im jetzigen Heizungskeller gab es einen gemütlichen Gruppenraum und auch der Saal ließ sich mit einer "Harmonika-Wand" in zwei gleich große Räume trennen.
Nach den Passionsspielen 1950 ("Freiluftveranstaltung" hinter der Scheune an Gut Klau), hatte nun auch der "Verein Theaterfreunde" (damals unter Leitung von Eduard Enk) einen tollen Saal für ihre Aufführungen. Es wurden meist Volksstücke in öcher Platt oder auch in "Hochdeutsch mit Streifen" dargeboten. Wie die Titelzeile verrät, geht es aber hier um den Souffleuse-Kasten, den man aus einer alten Zink-Badewanne gefertigt hatte.
Vom schlanken Ende war ein Stück abgesägt und ein Sitz eingebaut worden. Vor die Bühne plaziert, sah der obere Teil einem klassischen, muschelförmigen Souffleurkasten sehr ähnlich. Souffleuse war damals Frau Therese Pohl, eine Meisterin ihres Fachs, die fast alle Rollen auswendig mitsprechen konnte.
Von ihrer Größe her passte sie gut in die "Bütt". Da sie aber auch etwas rundlich war, konnte sie sich nur mit Mühe hier hineinzwängen, um dann mit vereinten Kräften vor den Bühnenrand geschoben zu werden. Dieses "Vorspiel" war einmalig und wurde oft mit Applaus bedacht.
Auch die vielen Jugendgruppen der neuen Pfarre nutzten diesen Saal für ihre Veranstaltungen. Bei den Elternabenden gaben die Mädchen und Jungen ihr Bestes: Sketsche, Lieder und lustige Vorträge. So hatte meine "Don-Bosco-Gruppe" 1954/55 ein Lieder-Potpourri zusammengestellt, um die neuesten Ereignisse in unserem Dorf zu karikieren.
Wir haben u.a. folgendes Lied vorgetragen (Melodie vom "Dorfschulmeisterlein"):
Es gibt in unserm Dörfchen klein, -Dörfchen klein,
Auch den Thea-a-ter-Verein, -ja Verein.
Und diese sagten kürzlich aus,
Wir bau'n ein großes Opernhaus.
Man plante hin und plante her, -hin und her,
Die Lösung schien auch gar nicht schwer, -gar nicht schwer.
Doch der Kasten der Souffleuse,
Wurd' gar zu groß und ominöse.
Man stieß in Höhen und in Breiten, -und in Breiten
Auf kolossale Schwierigkeiten, -Schwierigkeiten.
Drum sucht man nun mit bestem Willen,
Nach den neu'sten Schlankheitspillen!
Dieses und die anderen Lieder fanden zwar den Beifall des Publikums, nicht aber beim Theaterverein.
Pastor Thoma erhielt kurze Zeit später einen Beschwerdebrief des Vereins in dem verlangt wurde, dass die Gruppe sich bei Frau Pohl und dem Vorstand in angemessener Form zu entschuldigen habe. Der Pfarrer hat uns mit allen überredungskünsten schließlich so weichgeklopft, dass wir mit einer kleinen Delegation und einem großen Blumenstrauß zu dem vereinbarten "Sühnetermin" zur Wohnung von Frau Pohl zogen.
Hier, vor dem versammelten Vorstand, habe ich dann die Blumen überreicht und die vorbereiteten Sätze zur Entschuldigung abgestottert. Wir schüttelten uns gegenseitig die Hände und tranken ein "Versöhnungs-Schlückchen" mit. Die Lage war sofort entspannt und wir konnten uns gelockert und freundschaftlich unterhalten. Schließlich zogen wir "Bosköppe" erlöst und stolz von dannen.
So kann man "Frieden schaffen, ohne Waffen"!
Zwei Nachworte:
Aus der "Don-Bosco-Gruppe" wurde später der "DON-BOSCO-CLUB". Ein "Fähnlein von sieben Aufrechten" ist noch übrig geblieben und trifft sich noch ...jährlich!
Aus dem "Verein Theaterfreunde" ist 1960 die KG Vaalserquartier hervorgegangen.
Wir gratulieren herzlich zum 55-jährigen Jubiläum:
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